Individuelle Demenzbetreuung
“Liebst Du das Leben,
dann nutze die Zeit,
denn daraus ist es gemacht.”
Was ist Demenz?
Das Krankheitsbild, mit dem wir in der Betreuung am häufigsten konfrontiert werden, ist die demenzielle Erkrankung in ihren verschiedenen Ausprägungen. Als Demenz bezeichnen wir die Beeinträchtigung
- des Gedächtnisses,
- der Orientierungsfähigkeit,
- des Verhaltens,
wenn sie so stark ist, dass der Betroffene nicht mehr alleine im Alltag zurecht kommt.
Das Erleben des an Demenz erkrankten Menschen
Der Erkrankte erlebt den Verlust seiner Alltagskompetenz zunächst bewusst und versucht seine Defizite zu überspielen. Seine Situation stellt sich folgendermaßen dar:
- Er ist in seiner Artikulation und Orientierung gestört.
- Er spürt die Reaktionen seiner Mitmenschen (Unverständnis, Rückzug).
- Er fühlt sich in seinem Selbstwert gemindert.
- Er zieht sich aus Situationen zurück, die ihn verunsichern.
- Er vereinsamt oft.
In der Betreuung ist es uns deshalb wichtig, das persönliche Wohlbefinden und die soziale Integration zu verbessern, indem wir eine Atmosphäre herstellen, die durch Akzeptanz, Ruhe, Toleranz und Freundlichkeit geprägt ist. Wir begegnen dem Menschen mit Wertschätzung und vermitteln ihm ein Gefühl der Sicherheit.
Die Ressourcen unserer Kunden liegen vor allem im Bereich des emotionalen Erlebens, des Langzeitgedächtnisses und der Ausführung von Automatismen, d.h. früher erlernten Tätigkeiten.
Defizite treten auf bei der Fähigkeit zur Alltagsorganisation / Selbsthilfefähigkeit, der Orientierung und der Möglichkeit, sich zu beschäftigen.
In der täglichen Arbeit versuchen wir durch Nutzen der Ressourcen die Defizite auszugleichen. Erfolgversprechend ist der Zugang zu Menschen mit Demenz über das Gefühl.
Veränderungen für Angehörige
Wenn in der Familie eine Demenzerkrankung vorliegt, kommen Veränderungen auf die Angehörigen zu, auf die sie meist nicht oder unzureichend vorbereitet sind.
Hierzu gehören:
- Abschied nehmen von dem Menschen, den man bisher gekannt hat
- Toleranz und Geduld lernen
- Viel Zeit und Aufmerksamkeit aufbringen
- Freunde und Verwandte ziehen sich zurück
- Eigene Grenzen erkennen: Unterstützung in Anspruch nehmen
Der letzte Punkt ist hier besonders wichtig, da viele Angehörige ihr eigenes Wohlergehen vernachlässigen und krank werden. Der Pflege- und Betreuungsaufwand für einen demenziell veränderten Menschen ist sehr hoch. Um nicht selbst Opfer der Erkrankung zu werden, sollten Angehörige Unterstützung in Anspruch nehmen.
Mögliche Auswirkungen auf die Angehörigen
- Physische und psychische Belastung
- Beziehungsveränderungen
- Rollenveränderungen
- Gestörte Nachtruhe
- Mangel an Kontakten (Isolation)
- Fehlende Anerkennung
Bei anerkannter Demenz oder psychischer Erkrankung übernimmt die Pflegekasse » Betreuungs- und Entlastungsleistungen nach § 45 a+b SGB XI.
Interessante Links zum Thema
Kontakt
Besuchen Sie uns:
Jagdhausstr. 1a
(im Gebäude der
Fleming-Apotheke)
44225 Dortmund
Fon: 02 31 – 222 51 35
Ablauf der Betreuung

Während der Betreuungszeit erhält der demenziell veränderte Mensch Orientierung und Angebote, die seine Sinne stimulieren und ihn nicht überfordern. Er soll sich entspannen können und die Zeit genießen.
Biografie-Arbeit

Die Kenntnis der Biographie des demenziell veränderten Menschen ermöglicht uns, individuell auf ihn einzugehen. Wir können Verhaltensweisen und Gefühle besser einordnen, wenn wir deren Ursachen kennen.
Erinnerungskoffer

Erinnerungen geben dem Menschen seine Identität. Beim demenziell veränderten Menschen sind nicht gleich alle Erinnerungen verschwunden, ihm fehlt nur der gezielte Zugriff. Mit dem „Erinnerungskoffer“ können wir Erinnerungen wecken und so ein Stück seiner Identität zurück holen.
Filmvorführungen

ZeitGut bietet spezielle Filmnachmittage für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen an. Die einzigartigen Filme sind speziell für Menschen mit Demenzerkrankungen entwickelt worden.